Mein Gemälde "Das Lied der Musette" stellt die berühmte Arie "Quando me n'vo" aus dem 2. Akt der Oper "La Bohème" von Puccini dar.
Das Bild stellt das Wiedersehen zwischen der Sängerin Musette (Bildmitte rechts) und ihrem früheren Geliebten, dem Maler Marcello (Bildmitte links) am Heiligabend 1830 im Pariser Künstlerviertel Quartier Latin dar.
Das Bild stellt das Wiedersehen zwischen der Sängerin Musette (Bildmitte rechts) und ihrem früheren Geliebten, dem Maler Marcello (Bildmitte links) am Heiligabend 1830 im Pariser Künstlerviertel Quartier Latin dar.
Die Vorlage für "Das Lied der Musette" : Die Oper "La Bohème" von Giacomo Puccini
"La Bohème" ist die vierte und vielleicht berühmteste Oper von Puccini und zugleich eine der weltweit am häufigsten aufgeführten Opern. Das Libretto stammt von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa und orientiert sich sehr frei an dem Roman "Scènes de la vie de Bohème" von Henri Murger.
1. Akt
Der erste Akt von "La Bohème" spielt in einer Mansardenwohnung im Pariser Stadtteil Quartier Latin am Nachmittag des 24. Dezember 1830. Zwei mittellosen Künstlern, dem Maler Marcello und dem Dichter Rodolfo ist das Brennholz ausgegangen. Um sich ein wenig zu erwärmen, verbrennt Rodolfo schließlich das Manuskript zu seinem neuen Theaterstück. Da kommen ihre Freunde, der Philosoph Colline und bald darauf der Musiker Schaunard dazu. Da Schaunard gerade eine Gage verdient hat, beschließen die vier, Heiligabend in ihrem Stammcafé Momus mit einem Festessen zu feiern.
Nachdem sie ihren Vermieter Benoit, der die rückständige Miete einfordert, betrunken gemacht und ohne Geld wieder hinauskomplimentiert haben, machen sich die Freunde auf den Weg. Nur Rodolfo bleibt noch zurück, da er einen Artikel fertigstellen will.
Da klopft seine Nachbarin Mimi, eine lungenkranke Kunststickerin, an die Tür. Während Rodolfo Mimis verlorenen Zimmerschlüssel suchen hilft, verlieben sich die beiden ineinander. Rodolfo lädt die hübsche Mimi zum Abendessen mit seinen Freunden im Café Momus ein.
2. Akt
Der zweite Akt von "La Bohème" spielt am Heiligabend auf einem Platz im Pariser Stadtteil Quartier Latin, auf dem ein großes Gedränge herrscht. Hier breitet die Oper ein großes, enorm detailliertes Fresko des Pariser Lebens aus, von den Händlern, die Geschenke, Spielzeug und Köstlichkeiten anbieten, bis zu den verschiedenen Leuten, die an diesem Abend ausgehen.
Nachdem die Bohémiens Geschenke gekauft haben (u.a. hat Rodolfo seiner neuen Eroberung Mimi ein rosa Häubchen geschenkt), setzen sich die fünf im Außenbereich des Café Momus an einen Tisch und bestellen ein Festessen. Mimi wird auf Rodolfos Antrag einstimmig in den Künstlerbund der Bohémiens aufgenommen.
Plötzlich kommt die bildschöne und extrovertierte Sängerin Musette, die Marcellos frühere Geliebte war, in einem prachtvollen Kleid zusammen mit dem reichen Staatsrat Alcindoro aus einer Seitenstraße. Unter den bewundernden Kommentaren der Menge nehmen die beiden - zu Marcellos Unbehagen- am Tisch neben den Künstlern Platz. Denn Musette zieht es wieder zurück zu Marcello, dessen Aufmerksamkeit sie unter allen Umständen auf sich ziehen will.
Nachdem sie ihr Ziel mit einigen lautstark geäußerten Launen nicht erreicht hat, stimmt sie die verführerische Walzerarie "Quando me n' vo" an, begleitet von den Nörgeleien des Alcindoro, der Musettes Selbstdarstellung unpassend und peinlich findet.
Text der Arie “Quando me n’vo”
Quando m'en vo,
quando m'en vo soletta per la via,
la gente sosta e mira,
e la bellezza mia tutta ricerca in me,
da capo a piè.
Ed assaporo allor la bramosia
sottil che dagl'occhi traspira
e dai palesi vezzi intender sa
alle occulte beltà.
Così l'effluvio dei desìo
tutta m'aggira -
felice mi fa,
felice mi fa!
E tu che sai,
che memori e ti struggi,
da me tanto rifuggi?
So ben: le angoscie tue
non le vuoi dir,
so ben, ma ti senti morir!
Auf deutsch:
Wenn ich gehe,
wenn ich allein durch die Straßen gehe,
so bleiben die Leute stehen
und bewundern meine Schönheit, alle
betrachten mich von Kopf bis Fuß.
Dann koste ich das heimliche Verlangen aus,
das aus den Augen ihnen leuchtet,
und die offenkundigen Reize
deuten verborgene Schönheiten an.
So strömen die Wünsche
aller rund um mich -
und machen mich glücklich,
so glücklich machen sie mich!
Und du, der es weiß,
der in Erinnerung noch glüht,
du willst mich nun meiden?
Ich weiß es wohl: deinen Kummer
willst du nicht eingestehen,
weiß es wohl, dass du glaubst, daran zu sterben!
Hier die Aufnahme der Arie "Quando me n'vo" gesungen von Anna Moffo:
"La Bohème" ist die vierte und vielleicht berühmteste Oper von Puccini und zugleich eine der weltweit am häufigsten aufgeführten Opern. Das Libretto stammt von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa und orientiert sich sehr frei an dem Roman "Scènes de la vie de Bohème" von Henri Murger.
1. Akt
Der erste Akt von "La Bohème" spielt in einer Mansardenwohnung im Pariser Stadtteil Quartier Latin am Nachmittag des 24. Dezember 1830. Zwei mittellosen Künstlern, dem Maler Marcello und dem Dichter Rodolfo ist das Brennholz ausgegangen. Um sich ein wenig zu erwärmen, verbrennt Rodolfo schließlich das Manuskript zu seinem neuen Theaterstück. Da kommen ihre Freunde, der Philosoph Colline und bald darauf der Musiker Schaunard dazu. Da Schaunard gerade eine Gage verdient hat, beschließen die vier, Heiligabend in ihrem Stammcafé Momus mit einem Festessen zu feiern.
Nachdem sie ihren Vermieter Benoit, der die rückständige Miete einfordert, betrunken gemacht und ohne Geld wieder hinauskomplimentiert haben, machen sich die Freunde auf den Weg. Nur Rodolfo bleibt noch zurück, da er einen Artikel fertigstellen will.
Da klopft seine Nachbarin Mimi, eine lungenkranke Kunststickerin, an die Tür. Während Rodolfo Mimis verlorenen Zimmerschlüssel suchen hilft, verlieben sich die beiden ineinander. Rodolfo lädt die hübsche Mimi zum Abendessen mit seinen Freunden im Café Momus ein.
2. Akt
Der zweite Akt von "La Bohème" spielt am Heiligabend auf einem Platz im Pariser Stadtteil Quartier Latin, auf dem ein großes Gedränge herrscht. Hier breitet die Oper ein großes, enorm detailliertes Fresko des Pariser Lebens aus, von den Händlern, die Geschenke, Spielzeug und Köstlichkeiten anbieten, bis zu den verschiedenen Leuten, die an diesem Abend ausgehen.
Nachdem die Bohémiens Geschenke gekauft haben (u.a. hat Rodolfo seiner neuen Eroberung Mimi ein rosa Häubchen geschenkt), setzen sich die fünf im Außenbereich des Café Momus an einen Tisch und bestellen ein Festessen. Mimi wird auf Rodolfos Antrag einstimmig in den Künstlerbund der Bohémiens aufgenommen.
Plötzlich kommt die bildschöne und extrovertierte Sängerin Musette, die Marcellos frühere Geliebte war, in einem prachtvollen Kleid zusammen mit dem reichen Staatsrat Alcindoro aus einer Seitenstraße. Unter den bewundernden Kommentaren der Menge nehmen die beiden - zu Marcellos Unbehagen- am Tisch neben den Künstlern Platz. Denn Musette zieht es wieder zurück zu Marcello, dessen Aufmerksamkeit sie unter allen Umständen auf sich ziehen will.
Nachdem sie ihr Ziel mit einigen lautstark geäußerten Launen nicht erreicht hat, stimmt sie die verführerische Walzerarie "Quando me n' vo" an, begleitet von den Nörgeleien des Alcindoro, der Musettes Selbstdarstellung unpassend und peinlich findet.
Text der Arie “Quando me n’vo”
Quando m'en vo,
quando m'en vo soletta per la via,
la gente sosta e mira,
e la bellezza mia tutta ricerca in me,
da capo a piè.
Ed assaporo allor la bramosia
sottil che dagl'occhi traspira
e dai palesi vezzi intender sa
alle occulte beltà.
Così l'effluvio dei desìo
tutta m'aggira -
felice mi fa,
felice mi fa!
E tu che sai,
che memori e ti struggi,
da me tanto rifuggi?
So ben: le angoscie tue
non le vuoi dir,
so ben, ma ti senti morir!
Auf deutsch:
Wenn ich gehe,
wenn ich allein durch die Straßen gehe,
so bleiben die Leute stehen
und bewundern meine Schönheit, alle
betrachten mich von Kopf bis Fuß.
Dann koste ich das heimliche Verlangen aus,
das aus den Augen ihnen leuchtet,
und die offenkundigen Reize
deuten verborgene Schönheiten an.
So strömen die Wünsche
aller rund um mich -
und machen mich glücklich,
so glücklich machen sie mich!
Und du, der es weiß,
der in Erinnerung noch glüht,
du willst mich nun meiden?
Ich weiß es wohl: deinen Kummer
willst du nicht eingestehen,
weiß es wohl, dass du glaubst, daran zu sterben!
Hier die Aufnahme der Arie "Quando me n'vo" gesungen von Anna Moffo:
Neben einem schawarzen Mantel trägt Marcello auch eine rote Hose und rote Accessoires, was seine Zugehörigkeit zu Musette verdeutlichen soll. Wie die der übrigen Bohémiens ist seine Kleidung zwar elegant, aber mit deutlichen Gebrauchsspuren wie z.B. Flicken am Ärmel versehen.MusetteEndlich erreicht Musette ihr Ziel: Mit ihrem verführerischen Auftritt schlägt sie den zaudernden Marcello wieder in ihren Bann, und die Liebe zwischen den beiden flammt wieder von neuem auf. Nachdem Musette Alcindoro unter dem Vorwand weggeschickt hat, ihr Schuh würde ihr wehtun und er solle ihr ein neues Paar Schuhe kaufen, fallen sich die beiden Liebenden wieder in die Arme.
Da die Bohémiens ihre Rechnung im Café Momus nicht bezahlen können, sagt Musette dem Kellner, dass Alcindoro beide Rechnungen zahlt. Die Bohémiens verschwinden rasch zusammen mit der vorüberziehenden Nachtwache. Danach kommt Alcindoro zurück und entsetzt sich über den hohen Rechnungsbetrag.
3. Akt
Der dritte Akt von "La Bohème" spielt an der Zollschranke "La Barrière d'Enfer" am Stadtrand von Paris. Marcello hat an eine nahegelegene Schenke ein Gemälde als Kneipenschild verkauft und den Auftrag bekommen, Fresken an die Außenwand zu malen, während Musette gibt den Gästen Gesangsstunden gibt. Mimi kommt hinzu und bittet Marcello, zwischen ihr und dem -wie sie glaubt- eifersüchtigen Rodolfo zu vermitteln. Marcello stellt Rodolfo zur Rede. Hierbei kommt heraus, dass Rodolfo erkannt hat, dass Mimi schwer krank ist und er nur dann eine Überlebenschance für sie sieht, wenn sie ihn verlässt und die Geliebte eines reichen Grafen wird.
Mimi, die dieses Gespräch belauscht hat, kommt mit Rodolfo überein, dass sie beide sich erst im Frühling trennen. Als Marcello bemerkt, dass Musette mit einem anderen Mann flirtet, kommt es zum Streit und Musette verlässt Marcello.
4. Akt
Im 4. Akt von "La Bohème" sitzen Rodolfo und Marcello in ihrer Mansarde. Wegen der Sehnsucht nach ihren Geliebten bringen die beiden Künstler aber kein Werk zustande. Colline und Schaunard kommen hinzu, und bei einem kärglichen Salzhering albern die vier Bohémiens herum.
In diese Stimmung platzt Musette mit der sterbenskranken Mimi herein. Auch wenn Rodolfo sich aufopfernd um Mimi kümmert, Musette ihre Ohrringe und Colline seinen Mantel für einen warmen Muff und Medizin verkaufen, stirbt die entkräftete Mimi, noch ehe der herbeigerufene Arzt kommt. Trotz des Beistandes seiner Freunde bricht Rodolfo in eine laute Klage aus.
Inspirationsquellen zum Gemälde "Das Lied der Musette"
Zum einen sei natürlich die Arie "Quando me n' vo" in der Interpretation von Anna Moffo genannt (siehe Video oben).
Darüber hinaus habe ich auch die dazu passende Gesamtausgabe von "La Bohème" von 1956 unter der Leitung von Antonino Votto ausgewählt und beim Malen gehört. Die Mitwirkenden waren u.a.: Maria Callas (Mimi), Giuseppe di Stefano (Rodolfo), Anna Moffo (Musette) und Rolando Panerai (Marcello).
Ich habe nach dem Libretto sowohl in der zweisprachigen Reclam-Ausgabe wie auch dem in der oben genannten Gesamtausgabe von "La Bohème" gearbeitet.
Nur ergänzend habe ich noch den Roman "Scènes de la vie de Bohème" von Henri Murger hinzugezogen, z.B. wegen der Kleidung des Rodolfo. Murgers Romanfigurenstimmen nämlich nur teilweise mit den jeweiligen Operngestalten überein. So hebt Puccini z.B. bei Musette neben ihrer verführerischen Schönheit auch ihr sängerisches Talent hervor, während es bei Murger heißt, sie könne nicht wirklich gut singen. Auch die Figur der Mimi erinnert bei Murger eher an die lebenslustige Musette und ist kein weltfernes, aber hübsches Mauerblümchen wie in der Oper.
Beschreibung des Gemäldes "Das Lied der Musette"
Das Bild ist im Format 100x70 cm mit Tempera auf Karton gemalt und im Jahr 2017 fertiggestellt worden.
Der Vordergrund
Die Protagonisten sind an zwei Tischen im Vordergrund dargestellt, die vier Künstler und Mimi am großen Tisch auf der linken Seite und Musette und Alcindoro am kleineren Tisch auf der rechten Seite.
Musette
Musette in der rechten Bildmitte hat sich gerade vom Tisch erhoben und performt ihre Arie mit tänzerischen Schritten. Sie trägt ein dunkelrotes Biedermeier-Winterkleid mit Keulenärmeln, Pelzboa und reich mit Stoffblumen, Schleifen und Federn verziertem Hut.
Ich habe Musettes Rock bewusst abweichend von der damaligen Reifrockmode fließend gestaltet, um Musettes tänzerische Bewegung zur Geltung zu bringen. Außerdem tragen die so unter dem Kleid sichtbaren Konturen ihres Körpers der Zeile „und die offenkundigen Reize deuten verborgene Schönheiten an“ auch bildlich Rechnung.
Musettes schwarzes Haar ist in einer kunstvollen Lockenfrisur toupiert. Die schwarzen Augen in ihrem auffallend schönen Gesicht blicken Marcello provozierend-liebevoll an, während ihr zum Singen geöffneter Mund zugleich auch ein leichtes Lächeln trägt. Ihre rechte Hand streckt sie nach Marcello aus.
Da die Bohémiens ihre Rechnung im Café Momus nicht bezahlen können, sagt Musette dem Kellner, dass Alcindoro beide Rechnungen zahlt. Die Bohémiens verschwinden rasch zusammen mit der vorüberziehenden Nachtwache. Danach kommt Alcindoro zurück und entsetzt sich über den hohen Rechnungsbetrag.
3. Akt
Der dritte Akt von "La Bohème" spielt an der Zollschranke "La Barrière d'Enfer" am Stadtrand von Paris. Marcello hat an eine nahegelegene Schenke ein Gemälde als Kneipenschild verkauft und den Auftrag bekommen, Fresken an die Außenwand zu malen, während Musette gibt den Gästen Gesangsstunden gibt. Mimi kommt hinzu und bittet Marcello, zwischen ihr und dem -wie sie glaubt- eifersüchtigen Rodolfo zu vermitteln. Marcello stellt Rodolfo zur Rede. Hierbei kommt heraus, dass Rodolfo erkannt hat, dass Mimi schwer krank ist und er nur dann eine Überlebenschance für sie sieht, wenn sie ihn verlässt und die Geliebte eines reichen Grafen wird.
Mimi, die dieses Gespräch belauscht hat, kommt mit Rodolfo überein, dass sie beide sich erst im Frühling trennen. Als Marcello bemerkt, dass Musette mit einem anderen Mann flirtet, kommt es zum Streit und Musette verlässt Marcello.
4. Akt
Im 4. Akt von "La Bohème" sitzen Rodolfo und Marcello in ihrer Mansarde. Wegen der Sehnsucht nach ihren Geliebten bringen die beiden Künstler aber kein Werk zustande. Colline und Schaunard kommen hinzu, und bei einem kärglichen Salzhering albern die vier Bohémiens herum.
In diese Stimmung platzt Musette mit der sterbenskranken Mimi herein. Auch wenn Rodolfo sich aufopfernd um Mimi kümmert, Musette ihre Ohrringe und Colline seinen Mantel für einen warmen Muff und Medizin verkaufen, stirbt die entkräftete Mimi, noch ehe der herbeigerufene Arzt kommt. Trotz des Beistandes seiner Freunde bricht Rodolfo in eine laute Klage aus.
Inspirationsquellen zum Gemälde "Das Lied der Musette"
Zum einen sei natürlich die Arie "Quando me n' vo" in der Interpretation von Anna Moffo genannt (siehe Video oben).
Darüber hinaus habe ich auch die dazu passende Gesamtausgabe von "La Bohème" von 1956 unter der Leitung von Antonino Votto ausgewählt und beim Malen gehört. Die Mitwirkenden waren u.a.: Maria Callas (Mimi), Giuseppe di Stefano (Rodolfo), Anna Moffo (Musette) und Rolando Panerai (Marcello).
Ich habe nach dem Libretto sowohl in der zweisprachigen Reclam-Ausgabe wie auch dem in der oben genannten Gesamtausgabe von "La Bohème" gearbeitet.
Nur ergänzend habe ich noch den Roman "Scènes de la vie de Bohème" von Henri Murger hinzugezogen, z.B. wegen der Kleidung des Rodolfo. Murgers Romanfigurenstimmen nämlich nur teilweise mit den jeweiligen Operngestalten überein. So hebt Puccini z.B. bei Musette neben ihrer verführerischen Schönheit auch ihr sängerisches Talent hervor, während es bei Murger heißt, sie könne nicht wirklich gut singen. Auch die Figur der Mimi erinnert bei Murger eher an die lebenslustige Musette und ist kein weltfernes, aber hübsches Mauerblümchen wie in der Oper.
Beschreibung des Gemäldes "Das Lied der Musette"
Das Bild ist im Format 100x70 cm mit Tempera auf Karton gemalt und im Jahr 2017 fertiggestellt worden.
Der Vordergrund
Die Protagonisten sind an zwei Tischen im Vordergrund dargestellt, die vier Künstler und Mimi am großen Tisch auf der linken Seite und Musette und Alcindoro am kleineren Tisch auf der rechten Seite.
Musette
Musette in der rechten Bildmitte hat sich gerade vom Tisch erhoben und performt ihre Arie mit tänzerischen Schritten. Sie trägt ein dunkelrotes Biedermeier-Winterkleid mit Keulenärmeln, Pelzboa und reich mit Stoffblumen, Schleifen und Federn verziertem Hut.
Ich habe Musettes Rock bewusst abweichend von der damaligen Reifrockmode fließend gestaltet, um Musettes tänzerische Bewegung zur Geltung zu bringen. Außerdem tragen die so unter dem Kleid sichtbaren Konturen ihres Körpers der Zeile „und die offenkundigen Reize deuten verborgene Schönheiten an“ auch bildlich Rechnung.
Musettes schwarzes Haar ist in einer kunstvollen Lockenfrisur toupiert. Die schwarzen Augen in ihrem auffallend schönen Gesicht blicken Marcello provozierend-liebevoll an, während ihr zum Singen geöffneter Mund zugleich auch ein leichtes Lächeln trägt. Ihre rechte Hand streckt sie nach Marcello aus.
Marcello
Marcello sitzt links von Musette fast genau in der Bildmitte am Künstlertisch. Auch er hat schwarzes, gelocktes Haar. Mit glasigen, fast tränenfeuchten großen Augen sieht er Musette an, seine fest geschlossenen Lippen drücken eine leichten Unwillen aus. Mit der linken Hand krallt er sich am Tischtuch fest, um der Versuchung, die von Musette ausgeht, zu widerstehen.
Neben einem schwarzen Mantel trägt Marcello eine rote Hose, schwarze Stiefel und rote Accessoires, was seine Zugehörigkeit zu Musette verdeutlichen soll. Seine Kleidung ist zwar elegant und zeugt von Geschmack, ist aber mit deutlichen Gebrauchsspuren wie z.B. ein roter Flicken am Ärmel versehen. Die rote Farbe seiner Hose war um 1830 nicht mehr in Mode, was zeigen soll, dass er auf gebrauchte Kleidung angewiesen ist und sich keine aktuelle Mode leisten kann.
Marcello sitzt links von Musette fast genau in der Bildmitte am Künstlertisch. Auch er hat schwarzes, gelocktes Haar. Mit glasigen, fast tränenfeuchten großen Augen sieht er Musette an, seine fest geschlossenen Lippen drücken eine leichten Unwillen aus. Mit der linken Hand krallt er sich am Tischtuch fest, um der Versuchung, die von Musette ausgeht, zu widerstehen.
Neben einem schwarzen Mantel trägt Marcello eine rote Hose, schwarze Stiefel und rote Accessoires, was seine Zugehörigkeit zu Musette verdeutlichen soll. Seine Kleidung ist zwar elegant und zeugt von Geschmack, ist aber mit deutlichen Gebrauchsspuren wie z.B. ein roter Flicken am Ärmel versehen. Die rote Farbe seiner Hose war um 1830 nicht mehr in Mode, was zeigen soll, dass er auf gebrauchte Kleidung angewiesen ist und sich keine aktuelle Mode leisten kann.
Schaunard und Colline
Links von Marcello sitzen der Musiker Schaunard und der Philosoph Colline, und amüsieren sich über die "prachtvolle Komödie" zwischen Marcello und Musette. Der dunkelhaarige Schaunard trägt eine mehrfach geflickte, etwas zu groß wirkende Uniformjacke von unbestimmter Herkunft, während der blondgelockte Colline seinen berühmten braunen Paletotmantel anhat, den er gerade eben gekauft hat.
Links von Marcello sitzen der Musiker Schaunard und der Philosoph Colline, und amüsieren sich über die "prachtvolle Komödie" zwischen Marcello und Musette. Der dunkelhaarige Schaunard trägt eine mehrfach geflickte, etwas zu groß wirkende Uniformjacke von unbestimmter Herkunft, während der blondgelockte Colline seinen berühmten braunen Paletotmantel anhat, den er gerade eben gekauft hat.
Mimi und Rodolfo
Ganz links sitzt Mimi in einem schwarzen Kleid, das mit weißen und rosa Blumen bestickt ist, was auf ihren Beruf als Kunststickerin hinweist, von dem sie in der weltberühmten Arie "Mi chiamamo Mimi - Man nennt mich Mimi" im ersten Akt berichtet hat. Auf dem Kopf trägt sie das legendäre rosa Häubchen, das ihr Rodolfo soeben geschenkt hat. Ihr feines, schmales Gesicht wird von brünetten Haaren umrahmt, ihre Augen blicken ein wenig staunend auf Musettes Erscheinung.
Hinter Mimi ist durch das Fenster im erleuchteten Café Momus eine Allegorie des Todes ("La Mort") als Skelett mit Sense zu sehen, was auf Mimis Tod am Ende des 4. Aktes hinweisen soll.
Der schwarzhaarige Rodolfo rechts neben Mimi neigt sich zu ihr. Rodolfo trägt einen grünen Mantel und eine gelbe Weste. Rodolfos linke Hand mit erhobenem Zeigefinger nimmt Bezug auf seinen Text "Wisse fürs ganze Leben, dass Untreu' ich dir nimmer könnt' vergeben".
Ganz links sitzt Mimi in einem schwarzen Kleid, das mit weißen und rosa Blumen bestickt ist, was auf ihren Beruf als Kunststickerin hinweist, von dem sie in der weltberühmten Arie "Mi chiamamo Mimi - Man nennt mich Mimi" im ersten Akt berichtet hat. Auf dem Kopf trägt sie das legendäre rosa Häubchen, das ihr Rodolfo soeben geschenkt hat. Ihr feines, schmales Gesicht wird von brünetten Haaren umrahmt, ihre Augen blicken ein wenig staunend auf Musettes Erscheinung.
Hinter Mimi ist durch das Fenster im erleuchteten Café Momus eine Allegorie des Todes ("La Mort") als Skelett mit Sense zu sehen, was auf Mimis Tod am Ende des 4. Aktes hinweisen soll.
Der schwarzhaarige Rodolfo rechts neben Mimi neigt sich zu ihr. Rodolfo trägt einen grünen Mantel und eine gelbe Weste. Rodolfos linke Hand mit erhobenem Zeigefinger nimmt Bezug auf seinen Text "Wisse fürs ganze Leben, dass Untreu' ich dir nimmer könnt' vergeben".
Alcindoro
Musettes ältlicher Begleiter Alcindoro trägt einen Zylinder, graue Hosen mit Gamaschen, Glacéhandschuhe und einen braunen Kutschermantel mit Pelzbesatz, was ihn als reichen, vornehmen Herrn ausweist. Sein ärgerlich-reservierter Gesichtsausdruck zeigt dass er Anstoß an Musettes Auftreten nimmt. Im Gegensatz zu den großen, glänzenden Augen Marcellos sind Alcindoros Augen matt und blicken distanziert drein.
Musettes ältlicher Begleiter Alcindoro trägt einen Zylinder, graue Hosen mit Gamaschen, Glacéhandschuhe und einen braunen Kutschermantel mit Pelzbesatz, was ihn als reichen, vornehmen Herrn ausweist. Sein ärgerlich-reservierter Gesichtsausdruck zeigt dass er Anstoß an Musettes Auftreten nimmt. Im Gegensatz zu den großen, glänzenden Augen Marcellos sind Alcindoros Augen matt und blicken distanziert drein.
Das Café Momus
Das Café Momus ist als typisches Pariser Straßencafé mit roter Markise, holzverkleideter Fassade mit Außenlaterne, Tischen mit gusseisernen Füßen und einer mit Kreide auf eine Tafel an der Außenfront geschriebenen Speisekarte ausgestattet
Die Speisen auf der Karte und dem Künstlertisch entsprechen dem Libretto. Zu erwähnen ist noch Mimis Essen in dem Schälchen vor ihr. Laut dem italienischen Libretto bestellt sie "la crema". Nach längerem Überlegen habe ich mich für eine Crème brulée entschieden.
Das Café Momus ist als typisches Pariser Straßencafé mit roter Markise, holzverkleideter Fassade mit Außenlaterne, Tischen mit gusseisernen Füßen und einer mit Kreide auf eine Tafel an der Außenfront geschriebenen Speisekarte ausgestattet
Die Speisen auf der Karte und dem Künstlertisch entsprechen dem Libretto. Zu erwähnen ist noch Mimis Essen in dem Schälchen vor ihr. Laut dem italienischen Libretto bestellt sie "la crema". Nach längerem Überlegen habe ich mich für eine Crème brulée entschieden.
Die zwei Champagnerkelche und die Hummer auf dem Tisch von Alcindoro und Musette beruhen auf meiner Entscheidung, im Libretto steht nur, dass Alcindoro beim Kellner bestellt. Das Messer neben Alcindoros Teller liegt optisch zwischen ihm und Musette und symbolisiert die bevorstehende Trennung der beiden.
Der Hintergrund
Im Libretto heißt es in der Regieanweisung lediglich "Straßenkreuzung, die der Breite nach die Form eines Platzes einnimmt". Ausgehend von der Überlegung, dass ich das Panthéon als markantestes Bauwerk des Quartier Latin im Hintergrund haben wollte, habe ich mich für die Rue Soufflot entschieden. Die dargestellten Gebäude entsprechen grundsätzlich auch den tatsächlichen Bauten neben der Straße, allerdings habe ich die Läden nach eigenem Ermessen hinzugefügt. Zu der im linken Gebäude befindlichen "Epicerie du Quartier Latin", d.h. "Lebensmittelgeschäft des Quartier Latin" bin ich aufgrund der Beschreibung der zahlreichen angebotenen Speisen, Süßigkeiten und Früchte im Libretto gekommen.
Das nächste Geschäft hinter der "Epicerie" trägt auf seiner Markise die Aufschrift "Bijoux" d.h. Juwelen, was darauf hindeutet, dass Mimi vorher eine Korallenkette in den Auslagen eines Juweliers betrachtet hat und Rodolfo sagte, wenn er einmal das Vermögen seines reichen Onkels erben würde, er diese Kette Mimi schenken würde.
Im Libretto heißt es in der Regieanweisung lediglich "Straßenkreuzung, die der Breite nach die Form eines Platzes einnimmt". Ausgehend von der Überlegung, dass ich das Panthéon als markantestes Bauwerk des Quartier Latin im Hintergrund haben wollte, habe ich mich für die Rue Soufflot entschieden. Die dargestellten Gebäude entsprechen grundsätzlich auch den tatsächlichen Bauten neben der Straße, allerdings habe ich die Läden nach eigenem Ermessen hinzugefügt. Zu der im linken Gebäude befindlichen "Epicerie du Quartier Latin", d.h. "Lebensmittelgeschäft des Quartier Latin" bin ich aufgrund der Beschreibung der zahlreichen angebotenen Speisen, Süßigkeiten und Früchte im Libretto gekommen.
Das nächste Geschäft hinter der "Epicerie" trägt auf seiner Markise die Aufschrift "Bijoux" d.h. Juwelen, was darauf hindeutet, dass Mimi vorher eine Korallenkette in den Auslagen eines Juweliers betrachtet hat und Rodolfo sagte, wenn er einmal das Vermögen seines reichen Onkels erben würde, er diese Kette Mimi schenken würde.
Auf der rechten Straßenseite links hinter Alcindoro sieht man die grün- weiße Markise eines Blumengeschäfts mit der Aufschrift "(F)leurs", daneben ein Schuhgeschäft mit dem Wort "Chaussures" auf dessen roter Markise. Das Schuhgeschäft deutet darauf hin, dass Musette Alcindoro später unter dem Vorwand wegschickt, ihr Schuh würde sie drücken und er solle ihr ein neues Paar kaufen.
Die Häuser sind wie im Libretto mit zahlreichen bunten Lampions geschmückt, in den höheren Stockwerken, v.a. über der "Epicerie" sieht man feiernde Menschen, Weihnachtsbäume und Weihnachtsdekoration. Musettes Auftritt wird auch von der Menschenmenge auf der Straße wahrgenommen, die in der Bildmitte zwischen ihr und Marcello fast wie ein Publikum erscheint, ganz besonders eine Dame direkt unter Musettes rechter Hand scheint sich verzückt in die Musik hineinzuträumen. Auch von dem Balkon im ersten Stock über der "Epicerie" wird Musette von einer vornehm gekleideten Dame betrachtet.
Das Panthéon im Hintergrund liegt rechts neben der Bildmittelachse. Unter dem Figurenfries am Dachgiebel trägt es die Inschrift "Aux grands hommes la patrie reconnaissante", was zu deutsch heißt: "Das Vaterland dankt den großen Menschen". Diese Inschrift ist nach meiner Intention auch ein Hinweis darauf, dass "La Bohème" als eine der berühmtesten Opern auch ihre Protagonisten berühmt gemacht hat, d.h. diese nun auch zu den "großen Menschen" gehören.
Vor dem Panthéon steht ein Weihnachtsbaum und eine große Krippe mit der Heiligen Familie. Die Straße ist von Gaslaternen gesäumt, die als zusätzliche Lichtquellen dienen.
Am nächtlichen Himmel steht der Vollmond und zahlreiche Sterne.